Unsere Projekte
NEBAL - Neue Beschäftigung auf dem Lande
Transnationaler Erfahrungsaustausch findet Arbeitsmöglichkeiten auf dem Land.
NEBAL ist eins der ersten Projekte, die auf der Grundlage des Programms zur Förderung des transnationalen Wissens- und Erfahrungsaustausches des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie (MASF) ihre Tätigkeit begonnen haben. Im Zentrum des Meinungsaustausches stehen die Möglichkeiten zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und neuer Beschäftigungsfelder im ländlichen Raum.
Das erste Jahr ist bereits Vergangenheit.
Die Projekttreffen in den beteiligten Ländern Polen, Rumänien, Bulgarien, Österreich fanden statt und das Ziel wurde zusammen abgestimmt. Gemeinsam soll untersucht werden, wo es Bedarfe und Möglichkeiten für neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum gibt, um die angespannte Arbeits- und Einkommenssituation in diesen Regionen zu verbessern. Die einbezogenen osteuropäischen Regionen befinden sich in unterschiedlichen Phasen des Transformationsprozesses, was den Austausch für alle besonders interessant gestaltet.
Neue und gute Arbeitsplätze
Bereits in den ersten Treffen wurde deutlich, dass die Verbesserung der Beschäftigungssituation im ländlichen Raum mindestens zwei Seiten hat. Nicht nur neue Arbeitsfelder sind erforderlich, sondern gleichsam müssen gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden, um die vorhandenen Arbeitsplätze mit Fachkräften besetzen zu können. Das Beschäftigungsdefizit, die Überalterung der Bevölkerung, der Weggang junger Leute und der Mangel an Leistungen der Daseinsvorsorge sind nur ein Teil der arbeitspolitischen Herausforderungen. Arbeitsplätze und Entwicklung des regionalen Umfeldes sind eng miteinander verknüpft, das ist in allen Regionen sichtbar. So gefährden z. B. der Rückgang von Einkaufsmöglichkeiten, die Schließung von öffentlichen Einrichtungen, der Verlust an informellen Kommunikationszentren die Funktionsfähigkeit sowie die Attraktivität ländlicher Gegenden. Eine ganzheitliche Sicht und koordiniertes Handeln sind nötig. Die Erfahrungen der österreichischen Partner belegen, dass erfolgreiche ländliche Entwicklung an längerfristige, planmäßige Arbeit gebunden ist und Kooperationen der regionalen Akteure eine wichtige Rolle spielen.
Strategien für Beschäftigung
Der kommunale Partner des Projektes, das Amt Scharmützelsee im Landkreis Oder-Spree, stellt sich den Herausforderungen. Zum einen sind es Konzepte zur Entwicklung eines umweltverträglichen Tourismus oder zur Organisation von Freizeit-, Erholungs- und Wellnesszentren, die einen großen Teil der Inhalte der veränderten Entwicklung bestimmen. Zum anderen ist es die Umgestaltung der Landwirtschaftsbetriebe zu ökologischen Unternehmen und die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in den verschiedenen Stufen der Ernährungswirtschaft und der Lebensmittelproduktion. Beide Bereiche umfassen die Schwerpunkte des Prozesses der Umgestaltung und der nachhaltigen Beeinflussung des Arbeitsmarktes.
Durch den transnationalen Erfahrungsaustausch und eine unkomplizierte, freundschaftliche Zusammenarbeit konnten erste Akzente für neue Arbeitsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten in den einzelnen Projektregionen gesetzt werden. Die transnationale Diskussion nahm bisher folgende Beschäftigungsbereiche besonders in den Fokus: Förderung des Umwandlungsprozesses von der konventionellen zur nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft, Nutzung alternativer Energien und Entwicklung des nachhaltigen, zielgruppenorientierten Tourismus.
Anpassungsfähigkeit stärken
Aber es gilt, nicht nur neue Arbeitsplätze zu schaffen. Auch die bestehenden Betriebe müssen sich den verändernden Bedingungen anpassen, um wettbewerbsfähig zu sein. Das zeigen z. B. exemplarisch die Probleme der Milcherzeuger. Hier sind auch gezielte Reaktionen der Betriebe und der Strukturentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsorganisationen erforderlich. Deshalb wird ein Teil nur mit scharfer Zielgruppenorientierung oder mit Nischenproduktion oder Nischenangeboten überleben können, die über das übliche ‚bed and breakfast‘ und dem ‚Gemüsehofladen‘ hinausgehen.